Zukunftsforschung und Science Fiction

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steinmueller_andymonZukunftsforschung ist Unwissenheitsmanagement und SF macht mögliche eintretende Szenarien erlebbar. So kann man den Inhalt des Vortrages von Karlheinz Steinmüller zusammenfassen, den er höchst kurzweilig und wie immer charmant unterstüzt von Frau Angela, bei unserem Clubabend im März hielt. Wer von den Gästen Karlheinz’ Vorträge noch nicht kannte, dürfte angenehm überrascht worden sein. Viele der Clubmitglieder waren nicht zum ersten Mal mit dabei und hatten sich entsprechend pünktlich und zahlreich eingefunden.

Nach einem kurzen Überblick über zeitgenössische praktische Einsatzgebiete der Zukunftsforschung, die sich – wen wundert’s – zunehmend auf internetbasierten Analyseplattformen abspielen, ging Karlheinz Steinmüller auf die geschichtliche Entwicklung dieser Wissenschaftsdisziplin ein.

Mit Frederick Pohl gesprochen, besteht die Funktion guter SF in diesem Zusammenhang darin, dass sie – historisch betrachtet – zwar nicht das Automobil in seiner konkreten Form voraussagen können muss, dafür aber Überlegungen zu den gesellschaftlichen, ökonomischen, ökologischen Wirkungen etc. einer solchen Erfindung anstellen kann.

Karlheinz Steinmüller ging auf die Funktion der SF als Ideengeber für wissenschaftliche Entwicklungen u. a. am Beispiel einiger Raumfahrtpioniere ein und stellte klassische Leitbilder der Technikentwicklung des letzten Jahrhunderts vor, die ihre Ausprägung zuerst in (wissenschftlichen) Utopien fanden.

Im letzten Drittel des mit zahlreichen Beispielen und einigen typischen Steinmüller-Anekdoten gespickten Vortrages ging es um »Schwache Signale«, womit heute schon identifizierbare Trends künftiger Veränderungen gemeint sind, und um »Wildcards«, Ereignisse mit relativ geringer Eintrittswarscheinlichkeit also, die, falls sie passieren, drastische Abweichungen der prognostizierbaren Zukunft mit sich bringen.

Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung, bei der wir nach der Pause noch etwas mehr aus der persönlichen Sicht der Steinmüllers zu ihrer Entwicklung als Autoren und Wissenschaftler erfahren konnten, da sie von Meo Mespotine für seinen Podcast/Blog über Ost-SF interviewt wurden.


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