Leseerfahrungen der Clubmitglieder

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Nach längerer Zeit gab es wieder einen Clubabend, an dem sich die Andymon-Mitglieder gegenseitig aus unterschiedlichen Gründen interessante Bücher vorstellen, die sie im vergangenen Jahr gelesen haben. Dabei sind sowohl ältere Werke als auch Neuerscheinungen bzw. Neuveröffentlichungen von Klassikern des Genres. Die nachfolgende Liste stellt weder ein Ranking noch eine bestimmte Reihenfolge dar, sondern ist lediglich eine Auflistung der ausführlicher vorgestellten Titel. In Klammern ist jeweils das Jahr der originalen Erstveröffentlichung sowie der Name des deutschen Verlags angegeben, in dem das Buch zuletzt erschienen ist. Hinter den Links verbergen sich weiterführende Informationen bzw. die Seiten der Verlage zu den entsprechenden Büchern.

  1. Adam Sternbergh: Spademan und Feindesland (2014 & 2015, Heyne)
  2. Jeff VanderMeer: Auslöschung (2014, Kunstmann)
  3. Andy Weir: Artemis (2017, Heyne)
  4. Otto Hoffmann: Die fremde Welt (1913, synergen)
  5. John Lanchester: Die Mauer (2019, Klett-Cotta)
  6. Stephen King: Es (1988, Heyne)
  7. Angela und Karlheinz Steinmüller: Sphärenklänge (2019, Memoranda)
  8. Tim Lebbon: The Silence (2015, Buchheim)
  9. Allen Steele: Die Rache von Captain Future (2017, Golkonda)
  10. Matt Haig: Ich und die Menschen (2013, dtv)
  11. William Hope Hodgson: Das Haus an der Grenze (1908, Festa) und Das Nachtland (1912, Bastei)
  12. Adrian Tchaikovsky: Die Kinder der Zeit (2015, Heyne)
  13. Becky Chambers: Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten (2015, FISCHER Tor)
  14. Becky Chambers: Zwischen zwei Sternen (2016, FISCHER Tor)
  15. Becky Chambers: Unter uns die Nacht (2018, FISCHER Tor)
  16. Jaroslav Kalfar: Eine kurze Geschichte der böhmischen Raumfahrt (2017, Klett-Cotta)
  17. Paul Gurk: Berlin (1925, Arco)
  18. Dmitry Glukhovsky: Text (2018, Europa)
  19. China Miéville: Die letzten Tage von Neu-Paris (2016, Golkonda)

Angela & Karlheinz Steinmüller stellten ihren neuen Erzählungsband »Sphärenklänge« vor

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Sphaerenklaenge_3dBeim heutigen Clubabend stellen Angela und Karlheinz Steinmüller ihren soeben bei MEMORANDA erschienenen Erzählungsband Sphärenklänge vor. Darin geht es um Geschichten von der Relativistischen Flotte und man erfährt jede Menge Neues über das Steinmüller-Universum. Bei acht der zwölf Geschichten handelt es sich übrigens um Erstveröffentlichungen.

In der »Chronologie der Relativistischen Flotte« gibt es erstmals einen Überblick zur »Future History« der Steinmüllers und es werden die zeitlichen Zusammenhänge von Andymon, Spera, dem Traummeister und Pulaster erläutert.

Nach einer kurzen Lesung erläuterte Karlheinz Steinmüller, wie es überhaupt zur Entstehung des Steinmüller-Universums gekommen ist, wie die Autoren im Laufe der Zeit Zusammenhänge hergestellt haben und welche gravierenden Probleme es dabei gab. Denn die Steinmüllers sind sehr darauf bedacht, dass es in ihren Geschichten und Romanen nicht nur interessante neue Ideen und eine spannende Handlung gibt, sondern dass die physikalischen Zusammenhänge stimmig sind und funktionieren.

Im Anschluss gab es eine interessante Diskussion, an der sich auch Überraschungsgast und Herausgeber der Steinmüller-Bücher Erik Simon rege beteiligte. Der Clubabend war diesmal so gut besucht, dass die Sitzplätze knapp wurden. Unser herzlicher Dank an Angela und Karlheinz für diesen sehr gelungenen Abend!

Die Retro-Hugos

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Die »Retrospective Hugo Awards« – oder kurz: Retro-Hugos – werden auf den World Science Fiction Conventions verliehen, allerdings bei einer gesonderten Zeremonie an einem anderen Abend als die Hugo Awards. Es handelt sich nicht um eine jährliche Verleihung. Die Zeremonie wird jeweils 50, 75 oder 100 Jahre nach jenen Jahren veranstaltet, in denen zwar ein Worldcon stattfand, aber kein Hugo vergeben wurde – also für die Jahre 1939 bis 1941, 1946 bis 1952 und 1954. Die Regeln entsprechen denen der regulären Hugo-Wahl, wobei auf jene Rubriken verzichtet wird, die zur damaligen Zeit nicht relevant waren. Bisher wurde der Retro-Hugo fünfmal vergeben, und zwar für die Jahre 1939, 1941, 1946, 1951 und 1954.

Hardy Kettlitz erzählte beim heutigen Clubabend, von wem und warum der Preis vergeben wird und wer ihn erhalten hat. Dazu gab es jede Menge Videos zu den »Best Dramatic Presentations«, ein Video-Statement von Orson Welles zu seinem Hörspiel War of the Worlds, eine Reihe von Originalbüchern aus der betreffenden Zeit, knapp zweihundert Abbildungen von Buch- und Magazincovern und sogar noch einen Video-Ausschnitt von der Hugo-Verleihung 2016 mit Robert Silverberg als Laudator.

Die ›Nichtlandsliteratur‹ von Johanna und Günter Braun

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Braun_Der_Fehlfaktor_DNBBeim heutigen Clubabend hielt Christian Schobeß einen Vortrag über die ›Nichtlandsliteratur‹ von Johanna und Günter Braun (mit einer Auswahl von verschiedenen Erzählungen und Romanen, ausgehend von Der Irrtum des Großen Zauberers). Erwähnung fanden unter anderem Texte aus Der Utofant, Der Fehlfaktor, Der x-mal vervielfachte Held und Herr A. Morph. Den Begriff ›Nichtlandsliteratur‹ begründete Christian mit dem Umstand, dass der größte Teil der braunschen Werke nicht in einer definierten Realität spielen, sondern vielmehr in rein phantastischen, imaginären Welten, die gelegentlich in Form von Märchen oder Allegorien freie Gedankenspiele zulassen. In einer regen Diskussion tauschten sich die Clubmitglieder über ihre eigenen Leseerfahrungen und über Erinnerungen an Begegnungen mit den Brauns aus.

Hier übrigens ein Mitschnitt eines Gesprächs mit Johanna und Günter Braun, das Ralf Lorenz auf den vom SF-Club Andymon veranstalteten »4. Tagen der Phantastischen Kunst« im Jahr 1990 geführt hat: 1990_Johanna+Guenter_Braun

Ist »Plan 9 from Outer Space« der schlechteste SF-Film aller Zeiten?

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Film1Als Liebhaber von Science-Fiction-Filmen stößt man immer wieder auf die Behauptung, dass Plan 9 from Outer Space der schlechteste Science-Fiction-Film aller Zeiten sei. Aber stimmt das wirklich? Tatsächlich hat es in den zurückliegenden Jahrzehnten immer wieder Filme gegeben, die Ed Woods Machwerk mindestens »ebenbürtig« sind. Einige dieser Filme (aus dem Zeitraum 1953 bis 2014) hat Lothar Powitz beim Clubabend in Ausschnitten vorgestellt.

Weihnachtsfeier und Jahresplanung

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Beim heutigen Clubabend gab es die traditionelle Weihnachtsfeier mit selbstgemachtem Stollen, Glühwein und netten Gesprächen. Höhepunkt war zweifellos der Auftritt von Bernhard und Gudrun, die jeweils mit Gitarrenbegleitung durch Bernhard witzige, überraschende und etwas schlüpfrige Lieder zum Besten gaben.

Außerdem konnten wir gemeinsam unsere Planung der Themen für die Clubabende des kommenden Jahres abschließen. Dabei geht es überwiegend (mit Ausnahme der Präsentation des nagelneuen Erzählungsbandes Sphärenklänge von den Steinmüllers) um Science Fiction und Ereignisse aus unterschiedlichen Jahrzehnten des vergangenen Jahrhundert. Die Terminübersicht ist hier zu finden.

Raumfahrthistorisches Kolloquium in der Archenhold-Sternwarte

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sternwarte2-1Am 24. November 2018 fand wieder ein Raumfahrthistorisches Kolloquium in der Archenhold-Sternwarte statt. Diesmal gab es ein umfangreiches Programm mit sechs Vorträgen, die von einer Hohmann-Biografie (Satellitenbahnkurven) über philosophische Betrachtungen bis hin zu Plänen des Technikmuseums in Sachen Raumfahrtausstellung reichten. Um 10 Uhr eröffnete Prof. Herrmann das Treffen (siehe Programm).

Hier ein kurzer Abschlussbericht zur Veranstaltung.

Meine Science Na’utschnaja Voyages Fiction Fantastika Imaginaires

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Beim letzten Clubabend überraschte uns Christian Schobeß mit dem dramatischen Vortrag eines eigenen Gedichts, in dem er seine persönlichen Erfahrungen mir der SF verarbeitet hat. Und so geht es los:

Meine Science Na’utschnaja Voyages Fiction Fantastika Imaginaires

von Christian Schobeß

Dü-dü-düüü!
Der Weltraum – unendliche Weiten!
Dü-dü-düüü!
Es geht wieder los durch Räume und Zeiten!
Die Besatzung der „Enterprise“ wechselt mal,
Aber das Raumschiff mit Warp-Antrieb bleibt total
Die gleiche Chose – mit wechselnden Charakteren.
Wollen wir es, Scotti, nicht zu sehr beschwören?
Ob nun Käpt’n Kirk, Picard, Sisko, Janeway, Archer, Lorca führend –
Wie war das gleich, Mr. Spock? – Fas-zi-nieee-rend!

Na, Leute, darf es mit der Scientific Fiction etwas mehr sein?
Fällt uns zuvor nicht Thomas Morus’ „Utopia“ ein?
Oder Campanellas „La città del Sole“ („Sonnenstaat“)?
Oder was sich Herr Schnabel mit „Insel Felsenburg“ vorgestellt hat?
Ach, komm! Fang jetzt nicht noch beim Urschleim an
Mit Platons „Höhlengleichnis“! Angeber! Dit reicht, Mannomann!

Und hier geht es zum vollständigen Gedicht …

Science Fiction im Werk von H. P. Lovecraft

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lovecraftBeim heutigen Clubabend ging es um die Science-Fiction-Elemente im Werk von H. P. Lovecraft. Christoph Heidrich holte bei seinem Vortrag das Kosmische aus dem kosmischen Horror! Zunächst arbeitete er in einem biografischen Überblick die kosmischen und wissenschaftlichen Elemente heraus. Später ging es dann um die Farbe aus dem All, beunruhigende transneptunische Objekte oder einfach das Nichts zwischen den Sternen. H. P. Lovecraft hat mit seiner Literatur Anhänger und Nachahmer in der Science Fiction gefunden.

Im Anschluss entwickelte sich eine ausführliche und angeregte Diskussion zu unterschiedlichen Aspekten in Lovecrafts Cthulhu-Mythos und Biografie. Ausführlich wurden auch unterschiedliche Ausgaben und Übersetzungen diskutiert. Die umfangreichste Lovecraft-Ausgabe gibt es derzeit beim Festa Verlag, und zwar nicht nur Lovecrafts eigene Werke, sondern auch die von anderen Autoren, die zu Lovecrafts Mythos beigetragen oder ihn in seinem Schaffen beeinflusst haben (Lovecrafts Bibliothek des Schreckens).

Die Hugo Awards 2013 bis 2018

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Hugo1-3Nachdem Hardy Kettlitz beim Clubabend im September bereits über die Hugo-Jahre 2008 bis 2012 berichtet hatte, gab es diesmal den abschließenden Vortrag zu den letzten fünf Jahren aus Kettlitz’ Buch Die Hugo Awards 2001 – 2017 sowie einen Überblick zu den neuesten Hugo-Gewinnern des Jahres 2018.

Das war bisher der längste Vortrags-Marathon in der Geschichte des Clubs. Insgesamt neun Vorträge über vier Jahre verteilt zum wichtigsten Literaturpreis der SF-Welt. Aber immerhin umfassen die drei Bände zu den Hugo Awards insgesamt auch rund 1000 Seiten.


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