Aelita

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aelitaDas neue Album der schwedischen Band Mando Diao heißt Aelita. Aber um von Alexei Tolstois Roman Aelita (1923) auf das Album zu kommen, bedarf es mindestens eines Rösselsprungs: Aus dem Roman entstand 1924 Jakow Protasanows futuristischer, sowjetischer Stummfilm Aelita. Der wurde Namensgeber eines analogen Synthesizers aus sowjetischer Produktion. Dieser wiederum fiel den Jungs von Mando Diao in die Hände, die von dem Sound begeistert waren und ein ganzes Album produzierten, das immerhin 15. Wochen in den deutschen Charts war und es bis auf Platz 6 der Album-Charts schaffte. Tja, über diesen Umweg kann Tolstoi heute noch Pop-Geschichte schreiben …

Als Hollywood am Kalksee lag

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Indische_GrabmalSpannend wird es immer dann, wenn man von Dingen erfährt, von denen man bisher noch nie gehört hat. Dr. Horst Miethe hat lange über die Anfänge der Abenteuerfilme in Deutschland recherchiert und beim Andymon-Clubabend einen sehr unterhaltsamen und informativen Vortrag über die Filmstadt in Berlin-Rüdersdorf gehalten. Jeder kennt Babelsberg, doch dass in Rüdersdorf am 1912 jede Menge Sensationsfilme – darunter auch der erste deutsche Western – entstanden sind, ist kaum bekannt. Harry Piel drehte hier vor exotischer Kulisse seine Abenteuer- und Actionfilme. Vor allem aber verwirklichte der Filmmogul Joe May hier seine Projekte. Der aufwändigste Film der damaligen Zeit war Die Herrin der Welt, an dem 30.000 Menschen arbeiteten. Übertroffen wurde dieser damalige Blockbuster noch von Das Indische Grabmal, der 24 Millionen Reichsmark kostete.

Eine Kurzfassung des Vortrags gibt es hier als PDF: Als Hollywood am Kalksee lag

Einen ganz herzlichen Dank an Dr. Horst Miethe für einen der spannendsten Clubabende dieses Jahres!

Clubabend im August fällt aus!

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LONCON3_logo_270wDer Clubabend im August 2014 fällt aus. Wie wir beim letzten Treffen festgestellt haben, ist der überwiegende Teil der Mitglieder entweder im Urlaub oder in London auf der 72. World Science Fiction Convention. Falls jemand noch kurzfristig einen Trip nach London buchen will, hier gibt es alle Informationen: www.loncon3.org

Unsere erste Veranstaltung im Mai 1985

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Im nächsten Jahr werden wir unser 30-jähriges Jubiläum feiern, denn ANDYMON wurde bereits 1985 gegründet. Allerdings hieß der Club damals noch »Interessengemeinschaft für wissenschaftlich-phantastische Literatur im Kulturbund der DDR«, wie man hier auf dem Werbezettel unserer ersten öffentlichen Veranstaltung nachlesen kann.

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Eine Veranstaltung gab es zur Eröffnung auch, und das mit Ehrengästen, die seit damals Freunde, Ehrenmitglieder und langjährige Begleiter des Clubs geworden sind.

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Neue Bücher bei Golkonda!

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Delany-Bewegung_408Wie jedes Jahr im Sommer stellte der Golkonda Verlag beim Clubabend die neuen Bücher vor, die in den letzten Monaten erschienen sind. Dabei erzählte Hannes Riffel viele verlagsinterne Hintergründe und interessante Details über die Autoren. Oder auch, wie es zu dem großen Erfolg von Ted Chiang kam, und was an dem neuen Chiang-Band Das wahre Wesen der Dinge so faszinierend ist. Sowohl literartisch als auch SF-historisch dürfte Samuel R. Delanys Autobiographie Die Bewegung von Licht in Wasser für alle Fans interessant sein. Aber auch Joe R. Lansdales Machos und Macheten, Malte S. Sembtens Maskenhandlungen und Geoff Rymans Pol Pots wunderschöne Tochter kamen nicht zu kurz. Nach wie vor sehr erfolgreich ist die Captain-Future-Serie, von der der dritte Band, Die Herausforderung, erschienen ist.

Ganz neu bei Golkonda ist die Sachbuchreihe, die mit H. P. Lovecrafts Das übernatürliche Grauen in der Literatur eröffnet wurde und in der demnächst grundlegende Bücher über Science Fiction und Fantasy erscheinen werden.

Hannes Riffel liegen auch die Klassiker sehr am Herzen, bei denen einige Andymon-Mitglieder dankenswerterweise intensiv mitarbeiten. Nachdem bereits zuvor der Gedichtband Bundesblüthen, u. a. herausgegeben von unserem Clubchef Ralf Neukirchen, erschienen war, gibt es nun auch den ersten Band der der berühmten Gothic Novel Udolpho’s Geheimnisse von Ann Radcliffe sowie den ersten Band von Der lachende Mann von Victor Hugo.

Die Sensation ist jedoch, dass der große Rock-Roman Armageddon Rock von George R. R. Martin bald bei Golkonda erscheinen wird. Dafür muss man sich zwar noch etwas gedulden, aber es lohnt sich, Golkonda im Blick zu behalten!

Marsianer!

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destinationmarsObwohl heute der Auftakt der Fußball-WM stattgefunden hat, war der Clubabend erstaunlich gut besucht. Was sicher daran lag, dass die Film-Vorträge von Lothar Powitz sehr beliebt und immer sehr unterhaltsam sind. Die meisten Clubmitglieder werden erwartet haben, dass beim Thema »Der Mars im Film – Mars-Spielfilme von 1930 bis heute« eine chronologische Aufzählung inklusive Inhaltsangabe Dutzender Spielfilme erfolgt, aber weit gefehlt: Lothar hat sich zur Aufgabe gestellt, möglichst obskure und seltene Filme herauszusuchen, die möglichst keiner der Clubmitglieder kennt.

Und so war der Auftakt lange Ausschnitte aus dem früher für verschollen gegoltenen Spielfilm Just Imagine von 1930, den man in voller Länge auch auf Youtube finden kann.

Einen längeren Ausschnitt gab es auch aus Red Planet Mars von 1952 zu sehen, der zwar nicht auf dem Mars spielt, der aber sehr interessante politische und religiöse Aspekte hat. Darüber hinaus ging es im Vortrag um obskure Filme wie Devil Girl from Mars (1954), Mars Needs Women (1967), Flight to Mars (1951), Martians Go Home (1989) und Cave Women of Mars (2005).

Bemerkenswert ist die Persiflage Destination Mars, die wie ein Film aus der Mitte der Fünfziger Jahre wirkt, jedoch 2006 produziert wurde. Ein ebenso witziger wie bemerkenswerter Film ist die italienische Produktion Fascisti sv Marte (2005). All die vorgenannten Filme gibt es nur originalsprachlich. Der einzige Film, der wohl auch auf Deutsch erscheinen wird, ist The Last Days on Mars (2013).

Vielen Dank an Lothar, der uns bei seinen interessanten Ausführungen die Mars-Filme erspart hat, die ohnehin die meisten SF-Filmfans kennen und der Kuriositäten aufgespürt hat, auf die sonst die wenigsten gestoßen wären.

Sounddesign – Der Klang der Science Fiction

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Beim heutigen Clubabend erzählte Hardy Kettlitz über Sounddesign und wie es vor allem im Film eingesetzt wird. Dabei ging es um den Einsatz von Klang und Musik in SF-Filmen von der frühen Tonfilmzeit bis zur Gegenwart,  mit vielen Klangbeispielen – von Frankenstein über Krieg der Welten, Der schweigende Stern, Star Trek, 2001 – Odysee im Weltraum, Star Wars und Blade Runner bis zu Matrix.

Wer sich weitergehend für das Thema interessiert, der sei auf den hervorragenden und mit 90 Seiten sehr ausführlichen Essay »Wie klingt die Zukunft?« von Uwe Neuhold in Das Science Fiction Jahr 2011 (Heyne Verlag) verwiesen.

Im zweiten Teil des Vortrags ging es dann um künstliche Tonerzeugung und die frühen elektronischen Instrumente, wie Dynamophon (1906), Theremin (1920), Sphärophon (1926), Ondes Martenot (1928), Trautonium (1930), Hammond-Orgel (1934), Electronic Music Synthesizer von RCA (1955) und den ersten richtigen Synthesizer von Robert Moog (1964).

Eine Übersicht mit Erläuterungen zu den genannten Instrumenten ist hier zu finden.

Und hier noch ein Video in dem Leon Theremin das von ihm erfundene Instrument spielt:

Neuausgabe von Edward Bellamy

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Bellamy-Rueckblick_408Am heutigen Clubabend stelle Wolfgang Both die von ihm herausgegebene Neuausgabe des Romans Rückblick aus dem Jahre 2000 von Edward Bellamy vor. Das Buch ist kürzlich im Golkonda-Verlag erschienen und enthält nicht nur die Übersetzung von Clara Zetkin, sondern auch ein langes Vorwort von Wolfgang Both, in dem er ausführlicher als alle anderen Publikationen auf das Leben von Bellamy eingeht und die Wirkung des Buches vor allem im deutschsprachigen Raum erläutert. Im Anhang gibt es einen aussagekräftigen Auszug aus Bellamys Roman Equality und eine Rezension des Rückblick von William Morris.

Die Clubmitglieder erhielten einen ausführlichen Einblick in Bellamys Leben und Schaffen und einige neue Erkenntnisse, die weit über Wolfgangs Vorwort hinaus gehen. Außerdem konnten wir diverse alte Ausgaben des Buches bewundern. Trotz des Alters des Romans ein sehr unterhaltsamer und informativer Vortrag. Vielen Dank, Wolfgang!

Nähere Einzelheiten zum Buch sowie eine längere Leseprobe, die auch Wolfgangs Vorwort enthält,  gibt es übrigens auf der Homepage des Golkonda Verlags.

Roman von Gerd Frey bei Knaur eBook

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Transition-Evolution 2.0Unser ehemaliger Clubchef Gerd Frey hat seinen ersten Roman bei Knaur eBook veröffentlicht. Der Titel des Buches ist Transition – Evolution 2.0.

Oliver Murray erwacht in dem Kolonistenraumschiff »Dali« aus einem künstlichen Schlaf. Mit Erschrecken stellt er fest, dass die Besatzung verschwunden ist und die Funktionen des Raumschiffs zum überwiegenden Teil ausgefallen sind. Um zu erfahren, was geschehen ist, loggt er sich in die Avatar-Welt »Oz« ein, in der sich die Besatzungsmitglieder regelmäßig mit ihren Avataren synchronisieren. Offensichtlich hat es einen Angriff insektoider Kreaturen auf das Raumschiff gegeben …

In Transition – Evolution 2.0 erzählt Gerd Frey von Murrays Reise, die zu einem fremdartigen Himmelskörper führt und zu der philosophischen Frage: Wie könnte der nächste Evolutionsschritt der Menschheit aussehen?

Und hier ist der direkte Link zum Buch.

Zukunftsforschung und Science Fiction

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steinmueller_andymonZukunftsforschung ist Unwissenheitsmanagement und SF macht mögliche eintretende Szenarien erlebbar. So kann man den Inhalt des Vortrages von Karlheinz Steinmüller zusammenfassen, den er höchst kurzweilig und wie immer charmant unterstüzt von Frau Angela, bei unserem Clubabend im März hielt. Wer von den Gästen Karlheinz’ Vorträge noch nicht kannte, dürfte angenehm überrascht worden sein. Viele der Clubmitglieder waren nicht zum ersten Mal mit dabei und hatten sich entsprechend pünktlich und zahlreich eingefunden.

Nach einem kurzen Überblick über zeitgenössische praktische Einsatzgebiete der Zukunftsforschung, die sich – wen wundert’s – zunehmend auf internetbasierten Analyseplattformen abspielen, ging Karlheinz Steinmüller auf die geschichtliche Entwicklung dieser Wissenschaftsdisziplin ein.

Mit Frederick Pohl gesprochen, besteht die Funktion guter SF in diesem Zusammenhang darin, dass sie – historisch betrachtet – zwar nicht das Automobil in seiner konkreten Form voraussagen können muss, dafür aber Überlegungen zu den gesellschaftlichen, ökonomischen, ökologischen Wirkungen etc. einer solchen Erfindung anstellen kann.

Karlheinz Steinmüller ging auf die Funktion der SF als Ideengeber für wissenschaftliche Entwicklungen u. a. am Beispiel einiger Raumfahrtpioniere ein und stellte klassische Leitbilder der Technikentwicklung des letzten Jahrhunderts vor, die ihre Ausprägung zuerst in (wissenschftlichen) Utopien fanden.

Im letzten Drittel des mit zahlreichen Beispielen und einigen typischen Steinmüller-Anekdoten gespickten Vortrages ging es um »Schwache Signale«, womit heute schon identifizierbare Trends künftiger Veränderungen gemeint sind, und um »Wildcards«, Ereignisse mit relativ geringer Eintrittswarscheinlichkeit also, die, falls sie passieren, drastische Abweichungen der prognostizierbaren Zukunft mit sich bringen.

Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung, bei der wir nach der Pause noch etwas mehr aus der persönlichen Sicht der Steinmüllers zu ihrer Entwicklung als Autoren und Wissenschaftler erfahren konnten, da sie von Meo Mespotine für seinen Podcast/Blog über Ost-SF interviewt wurden.


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