Ted Chiang: Das wahre Wesen der Dinge

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Chiang-Wesen_408Nachdem Denis Scheck im November in seiner ARD-Sendung »Druckfrisch« den ersten Erzählungsband von Ted Chiang, Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes, über die Maßen gelobt und Chiang gar als »Wunderautor« bezeichnet hat, ist der Autor in aller Munde. Scheck sagte: »Ein Buch, das zum erzählerisch Erstaunlichsten, intellektuell Aufregendsten und ästhetisch Innovativsten zählt, was mir in den letzten Jahren unter die Augen gekommen ist. Seit Jorge Luis Borges hat niemand den Bereich des Sagbaren eindrücklicher erweitert als Ted Chiang. Wenn es ein Kennzeichen großer Kunst ist, dass sie uns die Wirklichkeit mit anderen Augen sehen lässt, dann ist dieses Buch große Kunst.«

Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes war das bestverkaufte Buch des Jahres 2013 in der Science-Fiction-Buchhandlung Otherland.

Heute ist nun der zweite Band mit acht weiteren Erzählungen von Ted Chiang erschienen, Das wahre Wesen der Dinge. Ausführliche Informationen dazu gibt es auf der Verlagsseite. Damit liegt das gesamte erzählerische Werk Chiangs nun auf Deutsch vor.

Ausdrückliche Leseempfehlung!

Philosophie und Science Fiction

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Frey_Ph&SFBeim außergewöhnlich gut besuchten Clubabend war diesmal der Sachbuchautor Hans Frey zu Gast. Vor kurzem erschien beim Berliner Shayol-Verlag sein Sachbuch Philosophie und Science Fiction, in dem er auf sehr unterhaltsame Weise die Zusammenhänge zwischen den beiden titelgebenden Themengebieten erläutert. Am Clubabend las Hans Frey zunächst aus den grundlegenden Kapiteln des Buches und erzählte über seine Leseerfahrungen unter dem außergewöhnlichen Blickwinkel der Philosophie. Dabei ging es um Fragen wie:

Was haben Platon und Aristoteles mit Science Fiction zu tun?
Warum wäre die SF ohne Kopernikus, Newton und Descartes nicht denkbar?
Wieso sind Darwin, Einstein und Freud für die SF unverzichtbar?
Weshalb lebt die SF auch von Schopenhauer und Nietzsche?
Sind Kant, Hegel und Marx heimliche Philosophen der SF?

Weitere Informationen gibt es direkt auf der Homepage des Verlags.

Jetzt als E-Book: Einsatz im Revier Tief-Ost

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Tief-OstJeder kennt Polizeireviere wie München-Süd, Dortmund-West oder Hamburg-Nord. Es gibt aber auch ein Revier, das tief im Osten Deutschlands liegt. Vom Rest des Landes vergessen, stemmen sich hier eine Handvoll unermüdlicher Beamter dem Verbrechen entgegen. Und seit sie Computer bekommen haben, ist ihr Dienst nicht einfacher geworden …

Die Beamten aus dem Polizeirevier Tief-Ost sind bekannt dafür, dass sie kein Fettnäpfchen auslassen. Unter dem eBook-Label Electric Books sind jetzt die 100 Kurzgeschichten von Mario Ulbrich erschienen, die zwischen 2002 und 2010 in der ostdeutschen Tageszeitung FREIE PRESSE veröffentlicht worden sind. Zu der Serie, die Wortwitz und Cartoon-Action kombiniert, gehören außerdem zwei Romane und ein inszeniertes Hörbuch.

In den drei eBooks mit dem Titel Einsatz im Revier Tief-Ost (Edition I bis III) erscheinen die Storys erstmals ungekürzt. Für die Zeitungsveröffentlichung mussten die meisten Geschichten damals aus Platzgründen zusammengestrichen werden, in einigen Fällen fehlten bis zu zwei Drittel der Original-Story. Ergänzt werden die eBook-Editionen durch einige bislang unveröffentlichte Tief-Ost-Geschichten. Erhältlich sind sie vorerst nur für den Kindle-Reader, im Frühjahr sollen Versionen für andere Systeme folgen.

»Phantastika« – Neuer Podcast über Ost-Science-Fiction

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Seit Anfang November 2013 gibt es einen neuen Audio-Podcast mit dem Titel Phantastika, der sich mit Science Fiction aus dem Osten beschäftigt. Auf sehr charmante Weise plaudert Meo Mespotine in jeder Ausgabe über ein Buch, dessen Autor und einige Hintergründe der Geschichten. Man kann den Podcast über iTunes abonnieren oder direkt auf der Homepage anhören bzw. herunterladen.

In den bisherigen drei Ausgaben ging es um Andymon von Angela und Karlheinz Steinmüller (was uns besonders freut), Planet der Sirenen von Rainer Fuhrmann und Wir von Jewgeni Samjatin.

Und zur Homepage des Phantastika-Podcasts geht es hier.

Ein Urgetüm der SF

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Harun Raffael hat sich für den heutigen Clubabend mit einem weitgehend unbekannten Buch des französischen Autor C. I. Defontenay auseinandersetzt, über den selbst die englische Wikipedia nur vier Zeilen zu berichten weiß. Star, ou Psi Cassiopea erschien bereits 1854 und ist eine Art Proto-Space-Opera, ein Weltenbildnis weit jenseits der Erde in einem fernen Sternsystem. Außergewöhnlich ist an diesem Buch, dass es sich bereits zu einem so frühen Zeitpunkt – Jahrzehnte vor Jules Vernes Hauptwerk – mit dem Leben auf einem fernen Planeten auseinandersetzt und die dortige Gesellschaft über ganze Zeitalter hinweg verfolgt. Noch außergewöhnlicher ist, dass die Geschichte teil in Versen erzählt wird, die sich mit Prosapassagen abwechseln. Die allseits bekannte Sachliteratur zur Geschichte der Science Fiction erwähnt den Autor so gut wie gar nicht. Deshalb ein ganz besonderer Dank an Harun, dass er diese Kuriosität entdeckt, auf französisch gelesen und für uns ausführlich analysiert hat.

Nachfolgend der Originaltext aus dem Jahr 1854, zur Verfügung gestellt von GALLICA, einem Projekt der Bibliothèque nationale de France. (Flash erforderlich.)

Wer das Dokument hier nicht lesen kann, kann diesem Link folgen.)
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Michael Clopper auf Abwegen

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Jokes_DrachenjaegerUnter dem Label Electric Books ist die eBook-Fassung der Fantasy-Komödie „Der Drachentöter“ von Mario Ulbrich erschienen, die 2006 als illustrierte Paperback-Ausgabe bei Shayol herausgekommen ist. Allerdings heißt das Buch jetzt „Der Drachenjäger“ und stammt angeblich von einem gewissen John J. Jokes.
„Ich hoffe, dieses Pseudonym klingt blöd genug, um die Aufmerksamkeit der Leser zu erregen“, sagt der Autor. „Denn mal ehrlich, Fantasy von einem Typen, der sich Mario Ulbrich nennt? Irgendwie ein Stimmungskiller, finde ich.“ Erst kürzlich hat der 49-Jährige mit „Wind River Gold“ einen Trapper-Western unter dem Pseudonym John F. Cooper veröffentlicht, einen historischen Abenteuerroman aus der Zeit der Mountain Men.
Die Titeländerung von „Drachentöter“ zu „Drachenjäger“ begründet der Autor damit, dass er das eBook von der noch immer erhältlichen Shayol-Ausgabe abgrenzen wollte. Beide sollen sich nicht ins Gehege kommen. Im Klappentext werde jedoch ausdrücklich auf die Titeländerung und die Shayol-Ausgabe hingewiesen, sodass Besitzer der Printausgabe das Buch nicht versehentlich doppelt kaufen.
Das eBook besitzt ein neues Cover von Ralf Alex Fichtner, das an ein zerlesenes Groschenheft erinnert und unmittelbar zum Geschehen passt. Das ursprüngliche Titelbild von Tomislav Tikulin war damals nicht speziell für den Roman entworfen worden. Allerdings fehlen der eBook-Ausgabe die Illustrationen von Andreas Sichert.
Im Roman geht es um die Abenteuer des arbeitslosen Schauspielers Michael Clopper, der sich als Drachenjäger verdingen muss. Als er auf einem Planeten landet, auf dem die Regeln der Fantasy herrschen, nimmt eine zwerchfellerschütternde Weltenrettungsgeschichte ihren Lauf.
Erhältlich ist das eBook bei Weltbild, Thalia, iTunes, Amazon und allen anderen gängigen Plattformen.

Interstellare Reisen

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Beim heutigen Clubabend ging es nur am Rande um Science Fiction, sondern vielmehr um Machbarkeit und Wahrscheinlichkeit von Raumschiffantrieben, die eine interstellare Raumfahrt möglich machen könnten. Christoph Heidrich gab in seinem Vortrag zunächst einen interessanten Überblick über das astronomische Umfeld unseres Sonnensystems und die nächstgelegenen Sterne. Anhand von Zahlen und Grafiken machte er deutlich, wie groß die Entfernungen zu anderen Gestirnen tatsächlich sind. Die benötigten Energiemengen zur Beschleunigung eines Raumschiffes sind enorm und mit heutiger Technik oder der Technik in nächster Zukunft nicht zu erzeugen.

Übrigens wird die ESA am 20. Dezember 2013 die Weltraummission GAIA („Globales Astronomisches Interferometerfür die Astrophysik“) starten. GAIA hat die Aufgabe, insgesamt eine Milliarde Sterne mit bis dahin unerreichter Genauigkeit kartographisch erfassen. Über den Missionsverlauf und die Erfolge kann man sich auf dem Gaia Blog der ESA informieren.

Christoph kam dann auf spekulativere Antriebsformen zu sprechen, zum Beispiel mit Hilfe von Antimaterie. Eine interessante und leicht verständliche Quelle zu diesem Thema ist das Buch Antimaterie – Auf der Suche nach der Gegenwelt von Prof. Dieter B. Herrmann. (Das Interview mit Prof. Herrmann zu diesem Buch aus ALIEN CONTACT 34 ist hier zu finden.)

Schließlich kam Christoph aber doch auf einige SF-Romane und -Erzählungen zu sprechen, die ein halbwegs realistisches Bild der interstellaren Raumfahrt zeichnen. Dabei brachte er den hierzulande noch recht ungebräuchlichen Begriff »Mundane Science Fiction« ins Gespräch, womit eine »realitätsnahe Science Fiction« gemeint ist. Der Autor Geoff Ryman hat sich auf diesem Gebiet besonders engagiert und für INTERZONE #216 (Juni 2008) eine Art Manifest der Mundane SF verfasst.

Wer sich übrigens für die  astronomischen Themen aus Christophs Vortrag weitergehend interessiert, dem sei der Audio-Podcast Sternengeschichten wärmstens empfohlen. Der Astronom Florian Freistätter erzählt in kurzen Einzelfolgen über grundlegendes Wissen zur Astronomie, aber auch über neueste Forschungserkenntnisse.

Britische SF-Fernsehserien – Teil 2

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pathfinderBeim heutigen Clubabend präsentierte Lothar Powitz den zweiten Teil seines Vortrages über britische SF-Fernsehserien. Zunächst gab es einen kurzen Rückblick auf das Serial Quatermass II aus dem Jahr 1955. In einem kurzen Ausschnitt wurde deutlich, dass das britische Fernsehen zu diesem Zeitpunkt bereits wesentlich »fremdartigere« Invasoren präsentierte als die amerikanischen Programme – und auch als das Kino der fünfziger Jahre. Die britischen Fernsehzuschauer wurden entsprechend vorgewarnt: »Diese Folge ist für Jugendliche und Personen mit schwachen Nerven nicht geeignet.«

Im Anschluss daran wurden das – leider nur bruchstückhaft erhalten gebliebene – Serial A for Andromeda (1961, mit Julie Christie als »Andromeda« in ihrer ersten Rolle!),  dessen Fortsetzung The Andromeda Breakthrough (1962) sowie das Remake A for Andromeda (2006) behandelt.

Zuletzt wurde ausführlich die Trilogie Pathfinders in Space (Pathfinders in Space – 1960, Pathfinders to Mars – 1960/61, Pathfinders to Venus – 1961) vorgestellt. Diese am Sonntagnachmittag ausgestrahlten Serials richteten sich zwar vorrangig an Kinder und Jugendliche, hatten aber auch viele Fans unter den erwachsenen Zuschauern.

Britische SF-Fernsehserien der 1950er Jahre

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Quatexp01Am heutigen Clubabend gab Lothar Powitz mit vielen Details einen interessanten Überblick über die britischen SF-Serien der 1950er Jahre. Dabei gab es zu erfahren, dass bereits vor dem Zweiten Weltkrieg in den späten 1930er Jahren SF-Themen im britischen Fernsehen zu sehen waren. Leider gibt es aus dieser Zeit keine Aufzeichnungen.

Einen besonderen Schwerpunkt legte Lothar auf die herausragende Serie The Quatermass Experiment, die bereits 1953 von der BBC gesendet wurde und aus der 1955 ein erster Spielfilm entstand. Wir erfuhren von den Unterschieden zwischen Serie, Spielfilm und dem Live-Remake der BBC aus dem Jahr 2005. Dabei spielte der sehr produktive und einflussreiche Drehbuchautor Nigel Kneale keine unwesentliche Rolle.

Zum Abschluss gab es schließlich noch Ausschnitte aus der 1958 entstandenen Fernsehserie The Invisible Man.

Beim nächsten Clubabend wird es dann um britische Serien aus den 1960er Jahren gehen.

Gesellschaftsspiel auch für SF-Leser

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Das neue Gesellschaftsspiel Willkommen auf Allofall soll durch Crowdfunding finanziert werden. Bei diesem witzigen SF-Spiel müssen sich zwei bis vier Spieler, die auf einem unerforschten Planeten abgestürzt sind, zu einem rettenden Shuttle durchschlagen. Dabei wird es allerlei Anspielungen auf bekannte SF-Bücher, -Filme und -Serien geben. Doch die Entwickler sammeln nicht nur Geld für die Umsetzung des Spiel, Spender dürfen sogar – abhängig von der Höhe der Spende – mitbestimmen, wie die Aliens oder andere Personen oder Gegenstände heißen sollen.

Ausführliche Informationen gibt es auf der Homepage https://www.spiele-offensive.de/Spieleschmiede/Willkommen_auf_Allofall

(Übrigens sehr bemerkenswert: Bei der Spiele-Offensive.de kann man Gesellschafts- und Kartenspiele nicht nur kaufen, sondern auch ausleihen um sie zu testen.)


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