Interstellare Reisen

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Beim heutigen Clubabend ging es nur am Rande um Science Fiction, sondern vielmehr um Machbarkeit und Wahrscheinlichkeit von Raumschiffantrieben, die eine interstellare Raumfahrt möglich machen könnten. Christoph Heidrich gab in seinem Vortrag zunächst einen interessanten Überblick über das astronomische Umfeld unseres Sonnensystems und die nächstgelegenen Sterne. Anhand von Zahlen und Grafiken machte er deutlich, wie groß die Entfernungen zu anderen Gestirnen tatsächlich sind. Die benötigten Energiemengen zur Beschleunigung eines Raumschiffes sind enorm und mit heutiger Technik oder der Technik in nächster Zukunft nicht zu erzeugen.

Übrigens wird die ESA am 20. Dezember 2013 die Weltraummission GAIA („Globales Astronomisches Interferometerfür die Astrophysik“) starten. GAIA hat die Aufgabe, insgesamt eine Milliarde Sterne mit bis dahin unerreichter Genauigkeit kartographisch erfassen. Über den Missionsverlauf und die Erfolge kann man sich auf dem Gaia Blog der ESA informieren.

Christoph kam dann auf spekulativere Antriebsformen zu sprechen, zum Beispiel mit Hilfe von Antimaterie. Eine interessante und leicht verständliche Quelle zu diesem Thema ist das Buch Antimaterie – Auf der Suche nach der Gegenwelt von Prof. Dieter B. Herrmann. (Das Interview mit Prof. Herrmann zu diesem Buch aus ALIEN CONTACT 34 ist hier zu finden.)

Schließlich kam Christoph aber doch auf einige SF-Romane und -Erzählungen zu sprechen, die ein halbwegs realistisches Bild der interstellaren Raumfahrt zeichnen. Dabei brachte er den hierzulande noch recht ungebräuchlichen Begriff »Mundane Science Fiction« ins Gespräch, womit eine »realitätsnahe Science Fiction« gemeint ist. Der Autor Geoff Ryman hat sich auf diesem Gebiet besonders engagiert und für INTERZONE #216 (Juni 2008) eine Art Manifest der Mundane SF verfasst.

Wer sich übrigens für die  astronomischen Themen aus Christophs Vortrag weitergehend interessiert, dem sei der Audio-Podcast Sternengeschichten wärmstens empfohlen. Der Astronom Florian Freistätter erzählt in kurzen Einzelfolgen über grundlegendes Wissen zur Astronomie, aber auch über neueste Forschungserkenntnisse.

Britische SF-Fernsehserien – Teil 2

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pathfinderBeim heutigen Clubabend präsentierte Lothar Powitz den zweiten Teil seines Vortrages über britische SF-Fernsehserien. Zunächst gab es einen kurzen Rückblick auf das Serial Quatermass II aus dem Jahr 1955. In einem kurzen Ausschnitt wurde deutlich, dass das britische Fernsehen zu diesem Zeitpunkt bereits wesentlich »fremdartigere« Invasoren präsentierte als die amerikanischen Programme – und auch als das Kino der fünfziger Jahre. Die britischen Fernsehzuschauer wurden entsprechend vorgewarnt: »Diese Folge ist für Jugendliche und Personen mit schwachen Nerven nicht geeignet.«

Im Anschluss daran wurden das – leider nur bruchstückhaft erhalten gebliebene – Serial A for Andromeda (1961, mit Julie Christie als »Andromeda« in ihrer ersten Rolle!),  dessen Fortsetzung The Andromeda Breakthrough (1962) sowie das Remake A for Andromeda (2006) behandelt.

Zuletzt wurde ausführlich die Trilogie Pathfinders in Space (Pathfinders in Space – 1960, Pathfinders to Mars – 1960/61, Pathfinders to Venus – 1961) vorgestellt. Diese am Sonntagnachmittag ausgestrahlten Serials richteten sich zwar vorrangig an Kinder und Jugendliche, hatten aber auch viele Fans unter den erwachsenen Zuschauern.

Britische SF-Fernsehserien der 1950er Jahre

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Quatexp01Am heutigen Clubabend gab Lothar Powitz mit vielen Details einen interessanten Überblick über die britischen SF-Serien der 1950er Jahre. Dabei gab es zu erfahren, dass bereits vor dem Zweiten Weltkrieg in den späten 1930er Jahren SF-Themen im britischen Fernsehen zu sehen waren. Leider gibt es aus dieser Zeit keine Aufzeichnungen.

Einen besonderen Schwerpunkt legte Lothar auf die herausragende Serie The Quatermass Experiment, die bereits 1953 von der BBC gesendet wurde und aus der 1955 ein erster Spielfilm entstand. Wir erfuhren von den Unterschieden zwischen Serie, Spielfilm und dem Live-Remake der BBC aus dem Jahr 2005. Dabei spielte der sehr produktive und einflussreiche Drehbuchautor Nigel Kneale keine unwesentliche Rolle.

Zum Abschluss gab es schließlich noch Ausschnitte aus der 1958 entstandenen Fernsehserie The Invisible Man.

Beim nächsten Clubabend wird es dann um britische Serien aus den 1960er Jahren gehen.

Gesellschaftsspiel auch für SF-Leser

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Das neue Gesellschaftsspiel Willkommen auf Allofall soll durch Crowdfunding finanziert werden. Bei diesem witzigen SF-Spiel müssen sich zwei bis vier Spieler, die auf einem unerforschten Planeten abgestürzt sind, zu einem rettenden Shuttle durchschlagen. Dabei wird es allerlei Anspielungen auf bekannte SF-Bücher, -Filme und -Serien geben. Doch die Entwickler sammeln nicht nur Geld für die Umsetzung des Spiel, Spender dürfen sogar – abhängig von der Höhe der Spende – mitbestimmen, wie die Aliens oder andere Personen oder Gegenstände heißen sollen.

Ausführliche Informationen gibt es auf der Homepage https://www.spiele-offensive.de/Spieleschmiede/Willkommen_auf_Allofall

(Übrigens sehr bemerkenswert: Bei der Spiele-Offensive.de kann man Gesellschafts- und Kartenspiele nicht nur kaufen, sondern auch ausleihen um sie zu testen.)

SF-Encyclopedia und Englische E-Books

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Da inzwischen viele SF-Leser über E-Book-Reader verfügen, hier ein Hinweis:

Bereits seit 2011 ist die von John Clute initiierte Encyclopedia of Science Fiction kostenfrei im Internet verfügbar, und zwar unter folgender Adresse: www.sf-encyclopedia.com.

Parallel dazu hat der Londoner Verlag Gollancz ein Portal für E-Books geschaffen, nämlich www.sfgateway.com, das man auch als Link von der Seite der Encyclopedia erreicht. Dort sind inzwischen hunderte SF-Romane und Erzählungsbände zu finden, zumeist für einen erfreulich geringen Preis. Gollancz bietet hier vor allem die Werke an, die in der Vergangenheit als Buch in diesem Verlag erschienen sind. Und da der Londoner Verlag Herausgeber einer der umfangreichsten europäischen SF-Buchreihen ist, lohnt sich der Besuch der Homepage für jeden, der an älteren SF-Werken interessiert und der englischen Sprache mächtig ist.

Roboter in der Pop- und Rockmusik

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Der Roboter ist ein häufiges Motiv in der Popmusik, spätestens seit Kraftwerks »Die Roboter« (1978). Wolfgang hat beim heutigen Clubabend nicht nur aufgezeigt, wer alles über Roboter gesungen hat, sondern auch mit welcher Intention. So gibt es Songs über Roboterliebe, aber auch über Roboterrevolutionen. Und natürlich den einen oder anderen Song, der sich direkt auf SF-Literatur bezieht, wie »Marvin, the Paranoid Android« von Stephen Moore oder »I, Robot« von Alan Parsons Project. Dabei ist die Spannweite der Texte ebenso wie sonst in der Popmusik von tiefsinnig bis banal. Ein interessantes Thema an einem warmen Sommertag!

Gernsback-Ausstellung in Karlsruhe

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Das Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe zeigt vom 20. Juli bis 27. Oktober 2013 die Sonderausstellung »Die Gernsback-Prophezeiung – Father of Science Fiction«. Dabei geht es um das gesamte Schaffen Gernsbacks, also nicht nur um die von ihm herausgegebenen SF-Magazine wie AMAZING STORIES, sondern vor allem auch um seine Arbeiten und Zeitschriften im Bereich der technischen Erfindungen. Einen Artikel zur Ausstellung gibt es hier beim SPIEGEL.

Ray Bradbury – das Spätwerk

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Ray_Bradbury_(1975)_Im dritten und abschließenden Teil des Vortragsmarathon über Ray Bradbury erzählte Hardy Kettlitz über das Spätwerk (1970 bis 2012) des im letzten Jahr verstorbenen Autors. Mit insgesamt rund acht Stunden, verteilt auf drei Clubabende, war dies wohl der längste Vortrag in der Geschichte unseres SF-Clubs. Dabei konnte der Vortragende gar nicht auf alle Aspekte von Bradburys Schaffen eingehen, denn in seiner jahrzehntelangen Autorenkarriere hat Bradbury so viele Erzählungen, Romane, Drehbücher, Gedichte und Theaterstücke geschaffen, dass man sie noch nicht einmal alle erwähnen konnte. Im zweiten Teil des Clubabends ging es dann um die Spielfilme und Fernsehserien, die auf Bradburys Erzählungen basieren bzw. für die er Drehbücher geschrieben hat, so zum Beispiel einzelne Folgen aus »Alfred Hitchcock präsentiert«, den Truffaut-Film »Fahrenheit 451«, die internationale Koproduktion »A Sound of Thunder« und natürlich auch um die Serie »The Ray Bradbury Theater«.

Ein besonderer Höhepunkt des Abends war der überraschende Auftritt von Bernhard Kempen, der eine deutsche Version von Rachel Blooms Hugo-nominiertem Song »Fuck Me, Ray Bradbury« mit Gitarrenbegleitung sang.

ANDYMON besuchte Science-Fiction-Ausstellung in Leipzig

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Leipzig1Am 15. Juni machten sich mehrere Clubmitglieder auf den Weg nach Leipzig, um die Sonderausstellung „Science Fiction in Deutschland“ zu besuchen. Diese Ausstellung war zuvor ein halbes Jahr im Bonner „Haus der Geschichte“ gezeigt worden und ist nun bis Mitte Januar 2014 im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig direkt neben dem historischen Auerbachs Keller zu besichtigen.

Im Vorfeld der Ausstellung hatte es durch die Kuratoren mehrere Anfragen an den Klub mit der Bitte um die Bereitstellung von Material aus dem ostdeutschen Fandom gegeben. Die Ausstellung zeigte dann aber, dass aufgrund des beschränkten Raumes dem Fandom aus Ost und West nur wenig Platz gegeben werden konnte.

Am Eingang grüßte Alien (was hat die Figur mit der deutschen SF zu tun?), der Rundgang begann mit Kurd Laßwitz, dem „Luftpiraten“, dem Verein für Raumschiffahrt und „Metropolis“ (warum „Metropolis“ und nicht „Frau im Mond“?). Nach dem Krieg dominierten die US-SF-Filme und -Heftchen das Angebot auf dem westdeutschen Markt. Der Gründung des SFCD wurde eine Ecke eingeräumt. Deutsche Produktionen, wie “Der schweigende Stern“ oder „Raumpatrouille Orion“ konnten durch zahlreiche Dokumente und Filmausschnitte illustriert werden.

Ob eine Küchenmaschine namens „Komet“ die Begeisterung für das Raumfahrtzeitalter belegt, überlasse ich den Ausstellungsmachern. Immerhin bekamen der Stanislaw-Lem-Klub und ANDYMON eigene Schaukästen mit Devotionalien. Über die Zerschlagung des SLK konnte man sich anhand von Dokumenten informieren. Nach „Signale“ und „Eolomea“ übernahm dann Hollywood die Regie. Poster, Filmausschnitte und Merchandising-Material dominierten den letzten Teil der Ausstellung über SF in Deutschland. Gemeinsam mit dem Leipziger Freunden vom FKSFL hinterließen wir eine entsprechende Anmerkung im Gästebuch. Dann ging es gemeinsam mit der Straßenbahn nach Meusdorf, wo schon die Freunde aus Halle und Leipzig mit vorgeheiztem Grill auf uns warteten. [W. Both]

Neuerscheinungen bei Golkonda und Shayol

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Walton-Welt_408Am heutigen Clubabend stellten unsere beiden »Hausverlage« Golkonda und Shayol ihr Neuerscheinungen und laufenden Projekte vor.

GOLKONDA: Hannes Riffel erzählte über die aktuellen Titel bei Golkonda. Das Frühjahrsprogramm 2013 ist das umfangreichste, das der junge Verlag jemals herausgebracht hat. Und die Bandbreite an Themen ist enorm: Angefangen bei einem sehr literarischen Roman von Samuel R. Delany mit dem Titel Dunkle Reflexionen über einen Weird Western von Joe R. Lansdale mit dem Titel Straße der Toten und den ersten Band von Tobias O. Meißners Hiobs Spiel (erstmals im Paperback) bis hin zur Neuveröffentlichung von Barbara Slawigs außergewöhnlichen Roman Flugverbot. Von Fans lange erwartet gibt es nun auch den zweiten Band der Abenteuer um Captain Future, Erde in Gefahr. Ein besonderes Highlight ist aber zweifellos der mehrfach preisgekrönte Roman In einer anderen Welt von Jo Walton, der auf den ersten Blick wie ein Fantasy-Roman anmutet, aber dann doch die Herzen der SF-Leser höher schlagen lässt.

Eine umfangreiche Vorschau auf kommende Titel gibt es hier. Und wer zwischendurch wissen will, was bei Golkonda so alles passiert, der sollte gelegentlich mal ins Newsblog von Hannes Riffel schauen, denn dort berichtet er in unregelmäßigen Abständen auf unterhaltsame Weise über Neuigkeiten aus dem Verlag und anderes aus dem Leben eines Verlegers.

SHAYOL: Die Titelmenge bei Shayol ist deutlich geringer als bei Golkonda. Frank Hebben, der seinen ersten Erzählungsband beim Wurdack Verlag vorlegte, ist in seinen neuen Erzählungen in Maschinenkinder deutlich düsterer geworden. Hardy Kettlitz hat vier Jahre an dem Buch Ray Bradbury – Poet des Rakatenzeitalters gearbeitet, das in der Reihe SF PERSONALITY erschienen ist (an dieser Stelle wurde schon mehrfach berichtet). Highlight ist jedoch der neue Erzählungsband von Erik Simon unter dem Titel Zeitmaschinen, Spiegelwelten. Auf der Vorschau-Seite von Shayol ist der Titel Der einheitliche Wille des gesamten Sowjetvolkes von Kir Bulytschow zu finden, der nun doch endlich demnächst erscheinen wird. Hardy Kettlitz berichtete über die Arbeit an den Shayol-Büchern und was noch alles geplant ist. Wer an dem Abend nicht dabei war sollte gelegentlich auf die Vorschau-Seite von Shayol schauen. Es wird interessante Bücher geben!

Simon4Besondere Lesetipps:

Jo Walton
In einer anderen Welt
Ausgezeichnet als bester Roman des Jahres mit dem Hugo Award, Nebula Award und British Fantasy Award.
Übersetzt von Hannes Riffel
Auch als E-Book verfügbar
Alle Informationen zum Buch hier auf der Golkonda-Homepage.

Erik Simon
Zeitmaschinen, Spiegelwelten
Band 4 der Phantastischen Geschichten von Erik Simon
Alle Informationen zum Buch hier auf der Shayol-Homepage.


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